Versagensängste


Paul hatte grosse Ängste. Er war sich sicher, nicht zu genügen und nicht liebenswert zu sein. Wir fanden heraus, dass er ein unerwünschtes Kind war und den Ansprüchen seines Vater nie gerecht werden konnte. Der Vater war ein erfolgreicher Geschäftsmann und wollte, dass sein Sohn in den Familienbetrieb einsteigt und diesen einmal übernimmt. Paul ist ein sehr sensibler Mann und konnte sich mit den harten Geschäftsgepflogenheiten seines Vaters nicht identifizieren. Seinen Job machte er soweit gut aber seelisch zerbrach er in diesem kalten Job.

Der seelische Zusammenbruch zeigte sich in einer starken Depression. Wir fanden bei Paul viele Berge mit tiefen Gletscherspalten. Er hatte Angst, in diese Spalten zu fallen und nicht mehr heraus zu kommen. Wir entfernten die Berge und den frei gewordenen Platz hat er durch grüne Hügel und Blumenwiesen ersetzt.

Er bekam ein Wildpferd als Krafttier. Das Pferd hilft ihm, zu seiner Kraft zu stehen und seine Freiheit wieder zu leben. Er hat herausgefunden, was er eigentlich machen möchte und hat gelernt, auf sich zu hören und seine Bedürfnisse und Wünsche Ernst zu nehmen. Aus dem Familienbetrieb hat er sich zurückgezogen und hat eine eigene Firma gegründet, in der er seine Spielregeln selber aufstellen kann. Wir haben eine Prioritätenschublade und einen schwarzen Müllsack verwendet, damit Paul lernen kann, Prioritäten richtig zu setzen und Unwichtiges in den Müll zu werfen.